© Cornelia Schiller
Wie? Unsere Konzeption:
„Erzähle mir und ich vergesse.
Zeige mir und ich erinnere mich. Lass mich tun und ich verstehe!“
(Konfuzius)
Rahmenbedingungen
Die Tagespflegestelle „Kinderhäuschen“ wird im „Tandemmodel“ von zwei Tagespflegepersonen geführt. Die beiden
Tagespflegepersonen betreuen abwechselnd eine Woche um die andere die fünf Kinder der Tagespflegestelle. Die
Arbeitszeit der einen Tagespflegeperson beginnt an einem Mittwoch und endet am Dienstag der folgenden Woche.
Das Kinderhäuschen ist ein Doppelhaus mit Garten und steht an einer kleinen und ruhigen Straße (Sackgasse). In der einen
Haushälfte wohnt eine der Tagespflegepersonen. Die Betreuung der Kinder soll in der eigenen Kinderwohnung (zweite
Haushälfte) stattfinden. Diese Wohnung verfügt über eine Wohnküche, ein Spielzimmer, zwei Schlafzimmer (so das auf
unterschiedliche Schlafbedürfnisse der Kinder Rücksicht genommen werden kann) und ein Bad.
Vor dem Haus gibt es einen abgeschlossenen kleinen Platz, der zum Spielen genutzt werden kann und im Sommer als
Essensplatz dienen kann. Zum Haus gehört ein naturnaher, abgeschlossener Garten mit Sandkasten und weiteren
Spielmöglichkeiten. Vom Garten gelangt man auf eine große Wiese, die sich bis an das Ufer der Wesenitz erstreckt. Diese
Wiese wird landwirtschaftlich bewirtschaftet, so dass die Kinder übers Jahr alle Arbeiten (Mist ausbringen, Mähen,
Heuballen machen und das Aufwachsen der Kühe…) miterleben können.
Zu Fuß ist man in 3 min im Wald; in 7 min auf dem Spielplatz oder in 5 min auf einem Radweg, der durch Felder, Wald und
an der Bahnstrecke entlangführt. Zum Kinderhäuschen gehört ein Kinderwagen, der für 5 Kinder Platz bietet. Der
Kinderwagen verfügt auch über einen Regenschutz so dass auch bei regnerischem Wetter die Kinder an die frische Luft
können.
Pädagogische Grundsätze
In einem familiennahen Rahmen soll den Kindern die Möglichkeit zu einer gesunden Entwicklung geboten werden. Den
Kindern soll die Gelegenheit gegeben werden, die elementaren Fähigkeiten wie Gehen, Sprechen und Denken in einer
ruhigen, freundlichen Atmosphäre zu erlernen Die Erziehung der Kleinsten möchten wir auf zwei wichtigen
Gesichtspunkten basieren lassen:
1.
Rhythmus und Wiederholung,
2.
Vorbild und Nachahmung.
Dies soll eingebunden werden in das Erleben und Mittun im Haushalt, Garten und im Wald
Wir möchten für die Kinder Räume schaffen, in denen die Voraussetzung für schöpferisches Spielen gewährleistet ist. Wir
gestalten die Räume drinnen und draußen so, dass die Kinder beim Spielen ausgiebig von ihren Körpersinnen Gebrauch
machen können.
Damit die Kinder im Laufe der weiteren Entwicklung sich an den steigenden Bewegungsanforderungen der jeweiligen
Umwelt ausprobieren können, bieten wir im Freien eine Bewegungsbaustelle an (z.B. Bretter, Podeste und
Baumstammstücken). Aus den Bewegungsspielen der Kinder ergeben sich oft Anlässe, um sie mit einfachen physikalischen
und anderen naturwissenschaftlichen Phänomenen vertraut zu machen. So können sie anhand eines Brettes und eines
Holzklotzes die Hebelwirkung entdecken. Beim spielerischen Zusammenfügen von Teilen und Zerlegen eines Ganzen
werden Kinder mit den Grundlagen der Mathematik vertraut gemacht.
Wir möchte den Kindern die Möglichkeit geben, ihr Spiel aus Alltagssituationen zu entwickeln. Wichtig ist uns, den Kindern
viele Gelegenheiten zu schaffen, die ihre Selbstbildung anregt. Weil Spiel das wichtigste Lernfeld der frühen Kindheit ist,
möchten wir den Kindern täglich ausreichend Zeit zur Verfügung stellen. Das Spiel folgt dem Rhythmus des subjektiven
Erfahrungsprozesses. Wir möchten die Kinder unterstützen ihren Rhythmus zu finden. Damit sich Spiel- und
Entdeckungsprozesse über einen längeren Zeitraum entwickeln können, muss ausreichend zusammenhängende Zeit
angeboten werden. So können auch individuelle und entwicklungsbedingte Unterschiede in Ausdauer- und
Konzentrationsfähigkeit der Kinder berücksichtigt werden und die Kinder können ein Gefühl für den eigenen Rhythmus von
Aktivität und Ruhe finden.
Wir möchten die Tatsache nutzen, dass für die meisten Kinder Bewegungsgelegenheiten auch Anlässe zum Sprechen sind.
Das kindliche Spiel mit der Sprache drückt sich in Sprüchen, Reimen und einfachen Geschichten, die den Inhalt ihrer
Lebensumwelt haben, aus. In Abständen wollen wir den Kindern einen neuen Reim oder Vers anbieten. Diese werden für
jedes Kind in einem Heft gesammelt, was dann zum Gebrauch zu Hause von den Eltern mitgenommen werden kann.
Um die Wochentage zu strukturieren, haben wir jedem Tag einen thematischen Schwerpunkt zugeordnet:
•
Am Montag ist Natur/Waldtag.
•
Dienstags rücken die Farben in den Mittelpunkt.
•
Auf unseren Körper möchten wir in der Mitte der Woche durch Bewegung und Rhythmik aufmerksam machen. Dieser
Tag ist auch unser Spielplatztag.
•
Am Donnerstag ist Haushalts/ und Musiktag.
•
Freitags wird gemeinsam gekocht oder gebacken.
Um die Phantasie anzuregen, möchten wir wenig fertiges Spielzeug anbieten. Die Kinder sollen mit vielen verschiedenen
Materialien gestalten und experimentieren können. Einen großen Stellenwert im Tageslauf soll der Aufenthalt im Freien
haben und damit verbunden, das Spiel mit Naturmaterialien und den Elementen.
Das ganze Tun miteinander im Kinderhäuschen soll unter ganzheitlich sinnorientierter Pädagogik stehen.
Unserer pädagogischen Arbeit liegt der sächsische Bildungsplan zu Grunde.
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Gesundheit und Ernährung
Für eine gesunde Entwicklung der Kinder möchten wir größtmögliche Bewegungsfreiheit anbieten.
Wir möchten mit den Kindern so viel wie möglich Zeit an der frischen Luft verbringen. Die oben genannte
Bewegungsbaustelle bietet vielfältige Bewegungsanregung.
Zu einer gesunden Entwicklung ist eine gesunde Ernährung notwendig. Nahrung ist der Stoff der notwendig ist, damit wir
am Leben bleiben können.
Durch die Ernährung gelangt täglich die größte Menge an Wirkstoffen aus der Umwelt in den Organismus. Unsere
Nahrungsmittel setzen sich zusammen aus: Mineralstoffen, wie Salz, Eisen, Calcium, Fluor, Kiesel usw.; Gemüse, Früchte,
Getreide, Nüsse und Samen und von den Tieren Mich, Eier und Fleisch.
Diese Nahrungsmittel möchten wir den Kindern möglichst biologisch vollwertig anbieten. Gutes Essen muss schmecken
und es muss auch etwas zum Schmecken da sein. Da wir selbst kochen, können wir den Kindern die Nahrungsmittel so
unverändert und frisch wie möglich anbieten. Im Kinderhäuschen gibt es eine Flockenquetsche, mit deren Hilfe sich die
Kinder ihre Haferflocken für Frühstück oder Vesper selbst zubereiten können. Außerdem gibt es eine Mühle, mit der wir
das Getreide für Brot und Kuchen frisch malen können.
Wir möchten dem gesunden Nahrungsinstinkt der Kinder unterstützend entgegenkommen. Das Essen soll mürbe,
knusprig, vielfarbig und abwechslungsreich sein, so dass die Neugierde und das Interesse am Essen geweckt werden.
Bei der Gesundheits- und Hygieneerziehung möchten wir in erster Linie als Vorbild wirken. Vor den Malzeiten und der
Essenszubereitung werden die Hände gewaschen. Nach den Mahlzeiten werden die Zähne geputzt, wobei die Kinder sich
da auch gegenseitig Vorbild sind.
Zu einer gesunden Entwicklung eines Kindes gehört ein regelmäßiger Tagesablauf mit ausreichenden Ruhephasen bzw.
ausreichendem Schlaf. Im Kinderhäuschen können wir individuell auf das Schlafbedürfnis des Kindes eingehen. Es ist
möglich, dass einzelne Kinder separat ihren Vormittagsschlaf halten können.
Exemplarischer Tageslauf
Ziele und Formen der Zusammenarbeit mit Eltern
Das oberste Ziel in der Zusammenarbeit mit den Eltern ist für uns, dass jegliche Zusammenarbeit zum Wohle der Kinder dienen
muss. Natürlich müssen sich auch die Eltern wohl und sicher fühlen, wenn sie uns ihr Kind anvertrauen.
Um das Kind und die Eltern im Tageshäuschen heimisch werden zu lassen, möchten wir ausreichende Zeit zur Eingewöhnung
anbieten. Das wird von Fall zu Fall sehr unterschiedlich sein. Anzustreben ist, dass sich das Kind nach der Eingewöhnung von
sich aus von den Eltern lösen kann. Zunächst haben die Eltern mit ihrem Kind gemeinsam die Möglichkeit, Zeit im Kinderhäuschen
zu verbringen. Dort ermutigen wir die Eltern, einfach da zu sein und ihre Kinder die Räume selbst entdecken zu lassen.
Diese Anfangsphase nutzen wir, um mit den Eltern die Kinder intensiv zu beobachten und Fragen zum Entwicklungsstand,
zu Gewohnheiten und zu Vorlieben abzuklären. Wenn die Eltern Fragen zu Erziehung und Entwicklung der Kinder haben,
können sie auch außer dem Gespräch mit uns eine kleine Bibliothek nutzen, die wir zu diesen Fragen zusammengestellt haben.
Aktuelle Informationen zum Kind werden täglich den Eltern mitgeteilt. Falls Fragen auftauchen, deren Klärung eine längere
Gesprächszeit erfordern, bitten wir die Eltern um einen Termin für ein Gespräch, das nach Möglichkeit nicht im Beisein
des Kindes stattfinden sollte. Um die Eltern an dem Geschehen im Kinderhäuschen teilhaben zu lassen, bekommen sie
vierteljährlich einen Brief. Dieser beschreibt und erläutert die aktuellen Vorhaben und Schwerpunkte.
Das Heft mit den Wochenreimen nehmen die Kinder mit nach Hause. (Es wird drei bis vier mal im Jahr wieder ins Kinderhäuschen
zum Auffüllen mitgebracht.)
Zusammenarbeit mit anderen Institutionen
Wir haben Kontakt zu der Waldgruppe des Kindergartens „Kleine Weltentdecker“ ( 4 min vom Kinderhäuschen entfernt
befindet sich das Garten– und Waldgrundstück der Waldgruppe), so dass die Kinder die Möglichkeit haben in einer größeren
Gruppe zu spielen und Kontakte zu knüpfen.
Qualitätssicherung – Reflexion, Bewertung und Verbesserung der eigenen
Arbeit
Zur Reflexion und Bewertung der eigenen Arbeit und der Verbesserung der
Betreuung werden folgende Möglichkeiten genutzt:
•
Gespräch mit den Eltern
•
Austausch mit anderen Tagesmüttern der Region
•
Weiterbildung (jährlich Kurse zur sinnorientierten Pädagogik und Kurse, die durch das Jugendamt angeboten werden;
•
Nutzen von Fachliteratur, regelmäßiges Lesen (Abo) der Zeitschrift
•
„Mit Kindern wachsen“ und der „ ZeT“
•
Möglichkeit der wöchentlichen Reflexion, da wir beide mit den selben Kindern in selben Räumen arbeiten.
Wo, wer und wann?
Wo?
Das Kinderhäuschen steht in Helmsdorf bei Stolpen. Für die Betreuung der Kinder stehen
eine separate Wohnung und ein Garten zur Verfügung.
Wer?
Die Kinder werden von Cornelia Schiller und Lydia Pfitzner betreut.
Wir sind jugendamtlich geprüfte Tagesmütter.
Ich, Cornelia Schiller, bin Erzieherin und Religionspädagogin. Ich bin seit 1984 verheiratet und
habe 4 erwachsene Kinder. Ich habe die Tagespflegestelle 2005 aufgebaut.
Ich, Lydia Pfitzner, bin Sozialarbeiterin und habe u.a. in einer Wohngemeinschaft für Kinder
gearbeitet und geflüchtete Familien in schwierigen Lebenslagen unterstützt. Zudem habe ich
eine dreijährige Weiterbildung zur systemischen Familientherapeutin abgeschlossen.
In unserer Freizeit sind wir gern in der Natur oder arbeiten im Garten. Wir sind vielfältig
kreativ, z.B. beim Basteln oder beim Musizieren. In unserem Wohnort engagieren wir uns in
unterschiedlichen Vereinen.
Wir möchten unsere Lebenszeit mit Ihren Kindern teilen und ihnen beim Hineinwachsen ins
Leben helfen. Uns liegt das Wohlergehen von Kindern sehr am Herzen und wir staunen immer
wieder über die Herzlichkeit und die Neugier, mit denen sich die Kleinsten unserer
Gesellschaft ihre Umgebung aneignen.
Wann?
Das Kinderhäuschen ist in der Regel von 7.00 – 16.00 Uhr geöffnet.
„Man darf nicht verlernen,
die Welt mit den Augen
eines Kindes zu sehen“
(Henri Matisse)
7.00 Uhr - 8.00 Uhr:
Ankommen im Kinderhäuschen. Je nach Bedarf wird ein erstes Frühstück angeboten.
8.00 Uhr
Frühstück
9.00 Uhr:
Tageskreis. Hier spielt der Wochenreim eine große Rolle und Geschichten, Spiele, Lieder,
die phasenweise einem besonderen Thema zugeordnet werden.
9.30 Uhr:
Apfelpause ( evtl. gemeinsame Mittagessenszubereitung)
bis 11.30 Uhr:
Spiel im Freien (im Garten, im Wald, auf dem Spielplatz oder Spaziergang)
11.45 Uhr:
Mittagessen, danach Zähne putzen, Topfgang, frische Windeln
12.15 Uhr
können Mittagskinder abgeholt werden
12.45 Uhr:
Mittagsschlaf
ca. 14.30/ 15.00 Uhr
Wer ausgeschlafen hat, kommt in die Küche zum Vespern;
bis zum Abholen, wenn möglich, Aufenthalt im Freien
Bis 16.00 Uhr:
sind in der Regel alle Kinder von ihren Eltern abgeholt worden.